Werra - Rundschau vom 22.11.2025
Weißenborn – Der Hochbehälter der Gemeinde Weißenborn ist sanierungsbedürftig oder muss sogar erneuert werden. Das teilte Bürgermeister Thomas Mäurer bei der Bürgerversammlung im gut gefüllten Dorfgemeinschaftshaus Graburgschule in Weißenborn mit. Die Vorgaben bei der Wasserversorgung betreffen auch die Kläranlagen.
„Das Land Hessen muss endlich seiner Verantwortung der Konnexität nachkommen! Entweder eine auskömmliche Finanzausstattung oder die Standards auf ein machbares und sinnvolles Maß anpassen.“ Bürgermeister Thomas Mäurer
Für das geplante Feuerwehrhaus sucht die Gemeinde indes nach Finanzierungsmöglichkeiten, während der Breitbandausbau durch die Firma Goetel abgeschlossen ist.
Rund 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung von Reiner Dietrich, Vorsitzender der Gemeindevertretung, gefolgt.
■ Wasserversorgung
Die Vorgaben bei der Wasserversorgung im Bereich der Trinkwasserschutzverordnung und der Ablaufwerteeinhaltungen würden immer ambitionierter, so Bürgermeister Thomas Mäurer.
In naher Zukunft müsse daher der über 50 Jahre alte Hochwasserbehälter zur Trinkwasserversorgung saniert oder sogar erneuert werden. „Auch die Kläranlagen werden mit Messeinrichtungen nach aktuellen technischen Möglichkeiten ausgestattet oder es muss gar mit Nachkläranlagen geplant werden“, sagte Mäurer.
■ Feuerwehr
Gerätehaus: Nachdem nach langer Suche ein passendes Grundstück für das geplante Feuerwehrgerätehaus an der Straße „Vor dem Loh“ in Weißenborn gefunden wurde (wir berichteten), hat dieses nun nach der Belegung mit einem Bebauungsplan die Baureife erlangt, wie Mäurer mitteilte. Die erste Kostenschätzung für alle Gewerke mit Einhaltung der gesetzlichen DIN-Vorgaben läge und vor und betrage mit Einrechnung der Förderung etwa drei Millionen Euro.
„Das ist für die Gemeinde nicht finanzierbar“, sagte Bürgermeister Mäurer zu den Weißenbörnern. „Deshalb suchen wird aktuell nach Lösungsideen und es sind Gespräche mit der Aufsicht und dem Land angedacht.“ Feuerwehrfahrzeug: Für das bereits in ein hohes Alter gekommene Feuerwehrfahrzeug wurde Anfang dieses Jahres ein neues Fahrzeug in Auftrag gegeben. Wegen gesetzlicher Vorgaben und nach dem Bedarfs- und Entwicklungsplan musste ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 angeschafft werden.
Weil jedoch die Auftragszahlen beim Hersteller momentan hoch sind, wird die Auslieferung laut Bürgermeister Mäurer erst Anfang 2029 erfolgen.
■ Breitbandausbau
Als erste Kommune im Werra-Meißner-Kreis könne sich Weißenborn „glücklich schätzen, dass die Breitbandversorgung durch die Firma Goetel abgeschlossen ist“, so Mäurer. In Rambach sind 71 und in Weißenborn 259 Anschlüsse jetzt aktiv geschaltet. „In diesem Fall machte sich die überschaubare Größe der Gemeinde Weißenborn bei der Erschließung als wesentlicher Vorteil bemerkbar“, ergänzte Mäurer. Beim Ausbau sei nicht alles nach voller Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger abgelaufen, so der Bürgermeister, was sich auch in den vereinzelten Rückmeldungen während dieses Themenpunkts bei der Bürgerversammlung zeigte.
■ Unterstützung und Grundsteuer
Auf die Frage nach der Finanzierung der anstehenden Aufgaben in der Gemeinde Weißenborn äußerte Mäurer: „Die anstehenden Zeiten werden im Besonderen für kleine Kommunen auf dem Land herausfordernder werden. Das Land Hessen muss endlich seiner Verantwortung der Konnexität – wer bestellt, muss auch bezahlen – nachkommen! Entweder eine auskömmliche Finanzausstattung oder die Standards auf ein machbares und sinnvolles Maß anpassen.“ Er erwarte Unterstützung durch das Land und den Bund zur Einhaltung der Daseinsvorsorge der Gemeinde, andererseits „werden wir als Kommune auch nicht umhinkommen, zukünftig innovative Lösungen anzustreben und auch letztendlich werden wir unseren Eigenanteil in Form einer umsetzbaren und leistbaren Grundsteueranpassung angehen müssen.“
Ergänzung der Redaktion:
Das Thema der IKZ (Zusammenarbeit mit anderen Kommunen) wurde auch behandelt und vorgestellt. Bereits in verschiedenen Bereichen arbeitet die Gemeinde Weißenborn mit anderen Kommunen zusammen.
Der Bereich Standesamt, Gemeinschaftskasse, Betreuung der Wasserversorgungs- Abwasserentsorgungsanlagen oder die EDV sind einige Themenfelder, die gemeinsam mit anderen Kommunen auf Augenhöhe bearbeitet und umgesetzt werden.
Aktuell haben sich die Kommunen Wehretal, Berkatal, Meißner und Weißenborn zusammengetan und eine zu 100% geförderte „Machbarkeitsstudie“ angestoßen, um weitere Themenfelder und Synergieeffekte zu prüfen - bis hin zu der Möglichkeit eines Gemeindeverwaltungsverbandes.
Gern steht der Vorsitzende der Gemeindevertretung oder der Bürgermeister für weiterführende Fragen zur Verfügung.