ME/CFS: Sichtbarkeit für eine oft übersehene Krankheit | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Werra-Meißner-Kreis und die Gemeinde Weißenborn beteiligt sich an einer bundesweiten Plakataktion, um auf die Herausforderungen von ME/CFS aufmerksam zu machen.

ME/CFS: Sichtbarkeit für eine oft übersehene Krankheit

Pressemitteilung Eschwege, Juli 2025

Werra-Meißner-Kreis beteiligt sich an bundesweiter Plakataktion zu ME/CFS

Der Werra-Meißner-Kreis unterstützt die bundesweite Plakatkampagne zu ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) und setzt ein sichtbares Zeichen für mehr Anerkennung und Aufklärung. Im Rahmen der Aktion, die von der Initiative #LiegendDemo und dem Verein ME-Hilfe e.V. organisiert wird, wird auch die Kreisverwaltung im Eingangsbereich des Verwaltungszentrums Plakate aufhängen, um auf das oft übersehene Schicksal der Betroffenen aufmerksam zu machen.

„ME/CFS betrifft viele Menschen – oft im Stillen. Viele Erkrankte kämpfen seit Jahren nicht nur mit ihrer schweren gesundheitlichen Situation, sondern auch mit fehlender Anerkennung und mangelnder Versorgung. Wir als Landkreis sehen es als unsere Verantwortung, auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die Hunderttausenden das Leben massiv erschwert und doch oft unbeachtet bleibt. Unsere Beteiligung an der Kampagne soll nicht nur informieren, sondern auch Haltung zeigen – für mehr Menschlichkeit, mehr Forschung und mehr Hilfe. Indem wir die Plakate selbst aufhängen und sie zudem an die Kommunen weitergeben, die damit die Aktion ebenfalls unterstützen, tragen wir dazu bei, die Reichweite dieser bedeutenden Initiative deutlich zu vergrößern.“, sagt Landrätin Nicole Rathgeber.

ME/CFS: Eine unsichtbare Krankheit mit massiven Folgen

ME/CFS ist eine schwere chronische Erkrankung, die häufig nach Virusinfektionen wie COVID-19 auftritt. Das zentrale Merkmal ist die sogenannte Post-Exertionelle Malaise (PEM), bei der selbst kleinste Anstrengungen zu einem starken körperlichen und geistigen Zusammenbruch führen. Viele Betroffene sind auf Pflege angewiesen, manche dauerhaft bettlägerig. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung zählte im Jahr 2023 rund 620.000 diagnostizierte Fälle – die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Zugelassene Medikamente oder flächendeckende Versorgungsangebote gibt es bislang nicht.

Die Kampagne: Sichtbarkeit schaffen – Aufklärung fördern

Unter dem Motto „ME/CFS, hilf mit! – Informiere dich und andere.“ startete die bundesweite Plakataktion in über 50 Städten. Über 15.000 Plakate werden auf Litfaßsäulen und öffentlichen Werbeflächen angebracht, begleitet von Informationsmaterialien wie Flyern und Handouts.

Die Organisatoren fordern, dass neben mehr Forschungsgeldern auch flächendeckende Kompetenzzentren entstehen. Diese sollen spezialisierte Behandlungen anbieten und gleichzeitig Ärztinnen und Ärzte besser in der Diagnose und Therapie von ME/CFS schulen. Zudem sollen schnelle Unterstützungsmaßnahmen für Betroffene und ihre Familien etabliert werden, um die oft prekäre Lebenssituation zu verbessern.

Mehr Informationen zur Kampagne und zur Erkrankung gibt es auf: